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In Mori (Stockelsdorf) bei Lübeck aufgewachsen, habe ich bereits von 1916 bis 1918 am Ersten Weltkrieg im Füsilierregiment "Königin" Nr. 86 teilgenommen. Im August 1939 wurde ich als Veteran in die Wehrmacht eingezogen. In diesem Blog veröffentliche ich mein Kriegstagebuch.

Sonntag, 25. August 2013

25. August 1940

Morgens 4 Uhr Wecken. Die Aktion geht weiter. Ich schließe mich einem unserer Züge an, marschiere mit ihm auf schlechtem Kopfsteinpflaster am Ostende-Brügge-Kanal entlang und muß dann allein weiter nach Ostende, um mich dort um 645 Uhr im Kursaal zu melden. Zuvor gibt es jedoch noch plötzlichen Fliegeralarm. Einnglischer Bomber erscheint. So gut es geht, gehen wir in Deckung. Die Scheinwerfer haben den Tommy ganz prächtig im Strahlenbündel. Die Flak schießt wie wild mit Leuchtspurmunition, aber ohne Erfolg. Eine Bombe fällt krachend zur Erde – irgendwo in Ostende. Der Flieger entkommt.
Ich bin zur rechten Zeit im Kursaal und melde mich bei Hauptm. Braesen. Meine Aufgabe ist, die eingelieferten Ausländer zu verhören, also Dolmetscher zu spielen. Viele Offiziere sind anwesend; es werden mehrere Abteilungen gebildet. In meiner Abteilung ist ein Major ständig zugegen. Es werden viele Holländer, Italiener, Juden, Schweizer, Franzosen, Polen und Reichsdeutsche eingeliefert. Alle verdächtigen Elemente werden mit dem Kraftwagen nach Gent gebracht. Ich habe viel zu tun; trotzdem hat mir mein Dienst viel Spaß gemacht.
Nachmittags ist die Aktion beendet. Mit einem Lastwagen der L.I.K. fahre ich im 430 Uhr zurück nach Zerkegem und dann nach Berkegem. Ich bin so müde, dass ich erst einmal eine Stunde schlafe. Dann melde ich mich auf der Schreibstube zurück und auch gleich wieder ab. – Heute bin ich ein Jahr Soldat!

 
Reveille at 4. The operation continues. I join our platoon and march with them on poor-quality cobbles along the Ostend-Bruges Canal and then have to continue on my own to Ostend, in order to report to the concert hall to 6.45.But before this there is another sudden air-raid alarm. An English bomber appears. We get under cover as best we can.The searchlights have the Tommy quite clearly in their beams. Flak fires madly with tracer shells, but without success.One bomb crashes to the ground - somewhere in Ostend.The plane gets away.

I get to the concert hall on time and report to Captain Braesen. My task is to interrogate the foreigners who have been brought in, which means to act as interpreter.There are a lot of officers present; several sections are created. In my section a major is present all the time.   Many Dutch, Italians, Jews, Swiss, French, Poles and German citizens are brought in. All suspect elements are taken to Ghent by lorry. I have a lot to do; despite this I really enjoyed my work. 

In the afternoon the operation is over. I travel back to Zerkegem then Berkegem at 4.30 in a lorry belonging to the Navy.I am so tired that I immediately sleep for an hour.Then I report back to the office and immediately go off duty again.Today I have been a soldier for a year!


FRA IT